Na, wenn das nicht nett klingt. Und die Karte liest sich auch gut. Ganz klar: das wird unser neuer Testkandidat.
Lage: aaaah, nicht der nette Teil der Währinger Straße. Na macht nichts. Dafür sind die Fenster weeeeit offen - und dem Innenstattsmog steht nichts mehr im Wege.
Man betritt das vermeintliche französische Etablissement und ist hin und her gerissen. Industriell kämpft mit Caféhauscharme - und verliert. Das Flair eines Bahnhofscafés trifft es eher - na, das war jetzt gemein. Ganz so schlimm ist es nicht. Dafür die Bevölkerung, die das Lokal aufsucht. Schickeria, die sich sehen lassen muss. Bobos - Wiener Bobos, nicht die echten, die gibt's nämlich in Wien nicht. Da fehlt die Klasse. Man versucht darüber hinwegzusehen und widmet sich der Karte. Und hier wird's gefährlich. An der Karte sieht man versuchte Kreativität - und hat auch hier verloren. Soda mit Lavendel -ok. Soda mit Veilchen - schon zu viel. Vor allem schmeckt es dann auch so theatralisch wie es sich liest. Bella Lula Citronnade oder Orangeade mit einem Hauch Minze - ? Wenn man Minze mag, mag man Minze, und nicht einen Hauch. Der wäre wiederum beim Veilchenwasser angesagt gewesen.
Und ein weniger Hauch bei der Pflege der Tischdeko.
Ehrlich gesagt verlässt mich die Lust zu schreiben ebenso schnell wie dort zu essen. Die Quiche und der Salat - viel Wind um nichts.
Also, zu viel Tatü-tata. Wie so oft wenn etwas "an" und "bei" und "auf" serviert wird.
(Wenn ich jetzt das Photo genauer betrachte ... sieht die Quiche nach Mikrowelle aus?)
Café - so la la. Ein Eclair musste aber unbedingt sein. Fehler!
Sieht nett aus - is es aber nicht.
Ein gutes halbes Jahr später, man war zum Leichenkurs auf der Anatomie geladen und sucht mit anderen Doktoren ein Plätzchen für einen Kaffee ... Die Kollegin: "Das Café Francais!" "Warst du schon mal dort?" "Nein, wollte ich aber immer schon mal probieren." Na gut, denkt man sich. Man gibt noch eine zweite Chance. Und noch eine Chance auf ein Eclair.
Doch gleich bei der Platzwahl: mein Kollege vor mir sieht nicht, dass der Kellner hinter uns auf den ersten Tisch deutet und nicht auf den zweiten (wohlgemerkt, das Café war bis auf einen Tisch komplett leer) und eben jener Serviertraktor verdreht die Augen als sich ebenjener ersterer Kollege auf den zweiten Tisch setzt. JUNGE!!!!!! DAS GEHT NICHT!!!! DU HAST DEN FALSCHEN JOB!!!! Augenverdrehen über Gäste? Im Gastraum? Bitte werd Fleischhauer am Schlachthof oder Nachfolger vom Habakuk - aber bitte schieb deinen Hintern aus der Kellnerschürze in eine andere Richtung.
Zurück zum Eclair - kann es beim zweiten Mal echt noch schlimmer gewesen sein? Zusammenfassung: Brandteig zäh (hatte leider kein Messer dazubekommen und der Gabel widersetzte sich der Brandteig wirklich erfolgreich) und die Schokoladencreme oder was das war - griaslat.
Dafür kostet es aber auch viel. Damit man wenigstens irgendwas davon hat.
Das zweite Mal: Nicht genügend. Setzen.
Aber macht euch am Besten selbst ein Bild. Es gibt sicher einige, die es mögen werden.
Währinger Straße 6-8, 1090 Wien
fon: +43 1 31 90 90 3
mail: salut@cafefrancais.at
Mo-Sa 9-24
So+Feiertage geschlossen
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