Montag, 30. Juni 2014

zum nimmersatten Bücherwurm: Lily Vanilli's SWEET TOOTH

SWEET TOOTH
Recipes and Tips from a Modern Artisan Bakery
von Lily Jones
Canongate Verlag
272 Seiten

Klappentext: In Sweet Tooth, Lily Jones (aka Vanilli), takes you behind the scenes at her thriving East London bakery and shows you how to master some of the core skills of baking - the cake, the custard, the coulis, the pastry, the ganache and more - arming you with the skills you need to develop your own receipes, and move beyond the cupcake once and for all. Packed with over 100 inventive and easy-to-follow recipes and with Lily's invaluable tips and decorating techniques. Sweet Tooth is the essential cookbook for anyone who is passionate about making sweets - from the complete beginner to the expert baker.

Wenn ich mich recht erinnere bin ich bei Pinterest über ein Photo der Bäckerei gestoßen. Es sprach mich derart an, dass ich gleich auf die Homepage ging um mir die Adresse für den nächsten Londonbesuch zu notieren und dort fand ich auch das Buch.

Das Buch selbst ist in Englisch geschrieben, aber sehr einfach gehalten. Da es ein englisches Buch ist, sind die Mengenangaben in Gramm und auch für die Formgrößen wird das metrische System verwendet. Es beinhaltet jede Menge wunderschöne Photos, und die Bäckereien sind auf eine Art dekoriert, die einem die Zuversicht geben, das auch alleine zu Hause hinbekommen zu können ohne einen Workshop bei Peggy Porschen besuchen zu müssen.
Ich habe bereits auch Rezepte aus der Magnolia Bakery sowie der Hummingbird Bakery ausprobiert. Das Resultat war nie so überzeugend wie hier.
Urteil: unbedingt ausprobieren

Pink Dragonfly Bakery: Ultimate Pillow-Soft Vanilla Sponge Cake

Wir haben das erste Rezept aus Lily Vanilli's SWEET TOOTH ausprobiert - und: der absolute Wahnsinn!!!
Wirklich einfach zu machen, schnell dh geringer Zeitaufwand und schmeckt suuuuper lecker fluffig.

Macht euch einfach selber einen Eindruck:
























Verwendet haben wir eine handelsübliche Kranzform.
Gefüllt mit Vanillecreme (Dr. Oetkers Paradiescreme Vanille) und obenauf ein wenig Schlagobers mit frischen Beeren sprich Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren.
Unbedingt empfehlenswert vor allem wenn man einmal wenig Zeit hat und sich Gäste zum sommerlichen Nachmittagskaffee angekündigt haben.

Samstag, 28. Juni 2014

Café Français

Nächster Versuch: Café Français

Na, wenn das nicht nett klingt. Und die Karte liest sich auch gut. Ganz klar: das wird unser neuer Testkandidat.
Lage: aaaah, nicht der nette Teil der Währinger Straße. Na macht nichts. Dafür sind die Fenster weeeeit offen - und dem Innenstattsmog steht nichts mehr im Wege.




Man betritt das vermeintliche französische Etablissement und ist hin und her gerissen. Industriell kämpft mit Caféhauscharme - und verliert. Das Flair eines Bahnhofscafés trifft es eher -  na, das war jetzt gemein. Ganz so schlimm ist es nicht. Dafür die Bevölkerung, die das Lokal aufsucht. Schickeria, die sich sehen lassen muss. Bobos - Wiener Bobos, nicht die echten, die gibt's nämlich in Wien nicht. Da fehlt die Klasse. Man versucht darüber hinwegzusehen und widmet sich der Karte. Und hier wird's gefährlich. An der Karte sieht man versuchte Kreativität - und hat auch hier verloren. Soda mit Lavendel -ok. Soda mit Veilchen - schon zu viel. Vor allem schmeckt es dann auch so theatralisch wie es sich liest. Bella Lula Citronnade oder Orangeade mit einem Hauch Minze - ? Wenn man Minze mag, mag man Minze, und nicht einen Hauch. Der wäre wiederum beim Veilchenwasser angesagt gewesen.
Und ein weniger Hauch bei der Pflege der Tischdeko.


Ehrlich gesagt verlässt mich die Lust zu schreiben ebenso schnell wie dort zu essen. Die Quiche und der Salat - viel Wind um nichts. 


















Also, zu viel Tatü-tata. Wie so oft wenn etwas "an" und "bei" und "auf" serviert wird. 
(Wenn ich jetzt das Photo genauer betrachte ... sieht die Quiche nach Mikrowelle aus?)



Café - so la  la. Ein Eclair musste aber unbedingt sein. Fehler!


Sieht nett aus - is es aber nicht.

Ein gutes halbes Jahr später, man war zum Leichenkurs auf der Anatomie geladen und sucht mit anderen Doktoren ein Plätzchen für einen Kaffee ... Die Kollegin: "Das Café Francais!" "Warst du schon mal dort?" "Nein, wollte ich aber immer schon mal probieren." Na gut, denkt man sich. Man gibt noch eine zweite Chance. Und noch eine Chance auf ein Eclair.
Doch gleich bei der Platzwahl: mein Kollege vor mir sieht nicht, dass der Kellner hinter uns auf den ersten Tisch deutet und nicht auf den zweiten (wohlgemerkt, das Café war bis auf einen Tisch komplett leer) und eben jener Serviertraktor verdreht die Augen als sich ebenjener ersterer Kollege auf den zweiten Tisch setzt. JUNGE!!!!!! DAS GEHT NICHT!!!! DU HAST DEN FALSCHEN JOB!!!! Augenverdrehen über Gäste? Im Gastraum? Bitte werd Fleischhauer am Schlachthof oder Nachfolger vom Habakuk - aber bitte schieb deinen Hintern aus der Kellnerschürze in eine andere Richtung. 
Zurück zum Eclair - kann es beim zweiten Mal echt noch schlimmer gewesen sein? Zusammenfassung: Brandteig zäh (hatte leider kein Messer dazubekommen und der Gabel widersetzte sich der Brandteig wirklich erfolgreich) und die Schokoladencreme oder was das war - griaslat.

Dafür kostet es aber auch viel. Damit man wenigstens irgendwas davon hat.
Das zweite Mal: Nicht genügend. Setzen.

Aber macht euch am Besten selbst ein Bild. Es gibt sicher einige, die es mögen werden.

Währinger Straße 6-8, 1090 Wien
fon: +43 1 31 90 90 3
mail: salut@cafefrancais.at
Mo-Sa 9-24
So+Feiertage geschlossen

Donnerstag, 19. Juni 2014

zum nimmersatten Bücherwurm: Madame ist willig, doch das Fleisch bleibt zäh von Sigrid Neudecker

Ja es gibt sie: Leute, wie meine göttlichere Hälfte und mich, die gerne in Stars Hollow wohnen würden. In meinem imaginären Stars Hollow (für das ich noch keinen Namen habe) steht neben der Pink Dragonfly Bakery noch Firelflie's Kitchen (zzze restaurant), the Butterfly Effect (da haben wir über eventmangement und wedding consulting schon einiges hinter uns gebracht) - bekannt als die 3(drei) Flies eben auch noch die Bücherei: zum nimmersatten Bücherwurm. Wo unter anderem Roris Reading List ruht und auch Sookies Cookbook (ein Projekt an dem ich gerade arbeite dank Ideenanstoß aus dem Netz) hinkommen wird.
Hier findet man auch meine Buchtipps:

Heute:

Madame ist willig, doch das Fleisch ist zäh
von Sigrid Neudecker
Piper Verlag, 2014
299 Seiten

Klappentext:
Ist das Essen oder kann das weg?
"ich kann nicht kochen", war für Sigrid Neudecker lange ein Bekenntnis, für das man sich nicht schämen muss. Bis sie nach Paris zieht. Dort kann zwar auch nicht jeder kochen, aber es fühlt sich wenigstens so an. Nach einem peinlichen Erlebnis mit einer Biskuitbombe beschließt sie, dass es so nicht weitergehen kann. Was folgt, ist ein kalorienreiches Malheur nach dem anderen, bis die Kochchaotin schließlich den Dreh raus hat mit Coq au vin, Boef und Bechamel - und für ihre Umgebung keine Gefahr mehr ist.

Man schlendert mit dem zweiten Doktor vor dem allmonatlichen Kinobesuch im Thalia und das kleine rosa Ding springt in der Kochabteilung gleich ins Aug. Darauf der zweite Doktor: "aaaaaaaach" (Augenroll und Seufz! gleichzeitg) "was hast'n jetzt schon wieda g'funden". (ist übrigens die Kollegin aus der Pink Dragonfly Bakery; den Namen kann sie immer noch nicht leiden, aber der Aufforderung Vorschläge zu machen erbrachte eine ungewöhnliche Ruhe und die handwerkliche Unterstützung ihrerseits das Poster von der Libelle pink zu bemahlen).
Noch in der U-Bahn musste ich zu lesen beginnen und ignorierte die erschreckten Gesichter, die immer wieder ruckartig hochfuhren als ich immer wieder laut lachen musste. Sofort stellte sich mir die Frage: wie kann denn eine Deutsche (oder wie Grissemann richtig sagt: Bundesdeutsche - oder war es Stermann ... egal) so lustig sein. Die Antwort ist einfach. Sie ist gar keine! Damit ist es für sie ganz einfach den Schmäh eines Wieners wie den sprichwörtlichen Nagel am Kopf zu treffen.
Speziell für jemand der gerade sehr traurig ist, die perfekte Lektüre und unbedingt empfehlenswert. Zm Schluss mit Rezepten, die dann angeblich sogar ein Idiot nachkochen kann (schließlich hat es die Autorin selbst bist zum Erbrechen ausprobiert) und netten Links zu Blogs (kann man Links überhaupt in ein Buch schreiben?).
Mein Lieblingsspruch: "Kochen ist das neue Schwarz".
Urteil: unbedingt empfehlenswert

Pink Dragonfly Bakery: 7-layer cake

Anderer Doktor -  anderes Projekt:
wir BACKEN! yeepeeh! Leider habe ich einen fast nicht kurierbaren Tick amerikanische Rezepte auszuprobieren. Geht eigentich immer in die Hose. So auch diesmal.

THE 7-LAYER CAKE
Die Grundidee nicht schlecht. Na eigentlich, der Wahnsinn - also, echt jetzt. Aber von Amerikaner (ja, US-Amerikaner) erwartet man sich eigentlich nichts anderes. Sonst würden wir uns schon Sorgen machen.

Also, zur Torte:

eine Schichte Brownie
 Marshmallow Frosting 
eine Schichte Chocolate Chip Cookie
 Marshmallow Frosting
eine Schichte Cheesecake
  Chocolate Frosting
eine Schichte Graham Crackers
 Chocolate Frosting
eine Schichte Cheesecake
 Marshmallow Frosting
eine Schichte Chocolate Chip Cookie
 Marshmallow Frosting
eine Schichte Brownie

von fat girl trapped in a skinny body

bei den Photos!!!!! Mussten wir einfach ausprobieren.



Ein Biss und man hörte das "Going" aus der Obstgartenwerbung, wenn die Masse im Magen aufschlägt. Hier hilft die Arbeit! Hat man was zu Hause was keiner essen mag - ab ins Spital damit und in ein paar Stunden ist alles weg.

Mami's Möhspeis

Einst im März, man vernahm von dem Café - und war voller Feuereifer. Und, na da schau her, Schönbrunner Straße. Das wird sicher nett.
Man ruft den anderen Doktor an: "Du, ich bin gleich da."
"Ich bin schon da und hab mir schon was bestellt."
"Supi. Freu mich schon. Is nett?"
"... ... ... Mhm."
War das ... war das jetzt etwas verhalten? Neeeee, hatte sicher schon den Mund voll.
Man parkt sich ein und - aah, das is aber wohl der hässlichste Teil der Schönbrunner Straße. Na macht nichts. Mit Mami´s Möhspeis setzt jetzt erst hier der Trend ein und bald gehts hier rund. Aber hallo!
Das Gschäft, so hübsch am Photo! - so kühl in Echt. Na macht nichts. Da stehen ja Leckerein auf der Theke nichts wie hin - man winkt dem Doktor und stürzt zum Kuchen. Aaah ja, waren es drei oder vier der Sorten? Weiß nicht mehr. Man entscheidet sich für einen Blechkuchen, dazu eine heiße Schokolade und dann für den zweiten Gang schau ma mal. Das Fräulein hinter der Theke ist aber auch wirklich sooo nett.
Gott-sei-Dank hat der andere Doktor auf der schönen Bank Platz genommen - ach so, es gibt eh nix anderes zum Sitzen ... Na macht nix. Immerhin gibt es hier auch einen Hund und man ist hundelieb. Für jemanden der mit Hunden aufgewachsen ist und derzeit Besitzer eines anstrengenden (wenn auch vergötterbaren) Wolfshund ist ABSOLUT wichtig!
Der Doktor sitzt verkniffen - aber lächelt. "Was ist los?" Die Worte wollen nicht richtig raus. Tja, bringen wir es am Punkt: etwas kühl, etwas ungemütlich. Man sitzt am großen Fenster, doch anstatt in die Welt hinauszuschauen sitzt man in der Auslage und senkt beschämt den Blick, wenn jemand vorbei flaniert - na, das falsche Wort für die Gegend, denn dort flaniert man nicht, man hetzt, denn schließlich hat man ja was zu besorgen - was das dann für komische Schaufensterpuppen? Die können sogar Kaffee trinken? Echt jetzt? - ja eben wie in Schönbrunn, nur sind wir die Tiere zum begaffen.
Ah! Da kommt die Schoko und der Kuchen. Man bestaunt mit wie viel Liebe bis zum letzten Detail hin das Konzept überdacht und umgesetzt wurde, und -gott-sei-dank- mit grün eine neue Farbe für das Logo und das Geschäft hat. Oje, die heiße Schokolade ist nur lauwarm und der Kuchen ... ja, gut! ... nein, wirklich ... naja, geht so ... also aufregend war er nicht. Schon so wie man es auch von Zuhause aus kennt - nur ohne Zuhause. Irgendwas fehlt.
Wir schweigen verlegen. Man könnte eine Stecknadel zu Boden fallen hören, vor allem was wir zu bequatschen hätten - aber das wäre doch zu laut. Und das einzig andere Wesen im Geschäft - wirklich liebreizend freundlich - sitzt angespannt auf ihrem Hocker hinter der Theke freudig zu uns strahlend ob wir vielleicht noch etwas wollen, dass sie uns sofort bringen - nein, einmal anrichten würde.
Wir schweigen weiter verlegen, versuchen uns auf der Bank nicht zu laut zu bewegen, stopfen schnell die Lebensmittel in uns hinein ... "Möchtest du noch was?" "Nein, danke." "Zahlen, bitte."
Wir haben das Etablissement verlassen uns in unsere Autos gesetzt und sind zu einem alten Café gefahren wo wir dann in Ruhe quatschen konnten.
Schade um so viel Bemühungen, wird es bei uns aber in keine zweite Runde schaffen.



Mami's Möhspeis

Schönbrunnerstraße 72/5, 1050 Wien
office@mamis-moehspeis.at
Tel: +43 680 11 25 060

Öffnungszeiten: geschlossen!

Da war ich zu spät dran