
Oje, wie sag ich's nur? Wie soll ich's machen?
Also, ich fang einfach mal an.
Der andere Doktor wartet schon. 10 Minuten. Ich komme rein und frage auf die übliche Art und Weise: "Hast du schon bestellt?" Die Frage wird verneint. Denn als der andere Doktor ursprünglich das vermeintliche Lokal betrat sprach der junge Mann: "Komme gleich!" Und ward seit dem nicht mehr gesehen. Und wirklich - das muss mir der werte Leser glauben. So groß ist das Lokal nicht, als dass man einen Kellner - oder Servierperson - 10 Minuten durch Tische und Sessel sich ringen sehen würde. Es waren da noch drei andere Tische. Zu jeweils zwei Sessel. Alle leer. So weit so gut. Oder so.
Kaum sitze ich kommt vermeintlich junger Mann wieder und wir bestellen zwei Kannen Tee. Den Earl. Während wir warten haben wir Zeit unsere Blicke schweifen zu lassen. Ursprünglich muss es wirklich ein nettes feines Lokal gewesen sein. Jetzt aber mittlerweile in die Jahre gekommen zeigen sich Löcher in den Wänden wo einst mal wohl Regale festgeschraubt waren.
Die Spots in der Decke - sind größtenteils unbesetzt.
Und unser Tisch löst sich auf. Das stellen wir allerdings nur fest, weil sich der andere Doktor unachtsamer Weise am Tisch vorgelehnt hatte und beim erneuten Zurücklehnen war der Tisch einfach anhänglich.
Man bringt den Tee und - nein, das geht nicht. Das geht wirklich nicht. Ich bin ja echt nervig mit Tee und so. Ich kann es echt nicht leiden, wenn in einem Earl Grey als Basis Darjeeling verwendet wird, statt Ceylon. (An Assam möchte ich ja gar nicht denken!) Aber ich kann wirklich nicht mehr sagen wie der Tee schmeckte. Weil: die Teekanne hatte Teein-Ränder. Unter dem Henkel. Unter dem Kannenrand. Der Boden der Tassen war bräunlich etc etc. So als würde das Geschirr nie einen schönen heißen Industrie - oder auch nur sonstigen Geschirrspüler sehen.
Aber wir sind taper. Wahre Kritiker kenn da nichts. Da haben wir schon schlimmeres durchgestanden. (Ich kann mich jetzt zwar nicht erinnern, ...) So leicht lassen wir uns nicht in die Flucht schlagen. Ha, ha! So weit kommt's noch!
Der junge Mann, der wirklich sehr nett ist, führt uns zur Vitrine. Da gibt es eine Schokomousse-Torte, und Schokomousse-weiß nicht mehr und Tarte mit dreierlei Schokomousse und außerdem noch das eine da mit Schokomousse. Tarte-au-citron? Die ist gerade aus. Man ist weiterhin taper. Eigentlich haben wir keinen Hunger mehr. Na, dann nehm halt das Kugerl mit Schokomousse und Himbeerkern (glaub ich war es). Und ich muss wirklich sagen, der junge Mann war so nett, wirklich reizend.
Man bringt das Kugerl.
Man mache sich selbst ein Bild.
Bitte, es ist nicht hässlich, das Kugerl. Aber auf einem spitalsweißen Teller? Und die Servietten kann ich. Das sind die dünnen weißen, die Maman schon beim Pam Pam kaufte.
Man straft die Schultern und ist weiterhin tapfer. Und dann .......... ändert sich einfach alles. Noch nie hab ich, und jetzt bin ich nicht so der Fan von Mousse, noch nie habe ich so ein unglaublich Mousse au Chocolat gegessen. So unglaublich leicht. So unglaublich flaumig. Genau genug cremig. Und genau richtig schokoladig. Einfach im Schokoladehimmel. Und da kommt ja auch noch der Himbeerkern! Noch! Man packt noch ein für daheim (schließlich will man ja auch für den werten Leser richtig verkosten und testen) ein Eclair, und gems ma von dem da auch noch ein Stück. Ach, jetzt sind die Tartes-au-citron fertig. Wie praktisch. Da packens mir auch noch eins ein.
Was wir bis dato verschwiegen haben ist das Fenster. Ja, das Fenster. Da kann derjenige in der Küche sehen ob jemand da ist. Oder auch umgekehrt. Man kann sie wie da eine Dame dekoriert. Und zwar ohne Hauberl. Überhaupt im Privatgewand. Und zwischen den Himbeeren, die sie auf Tartelettes setzt schleckt sich sich die Finger ab. DAS GEHT NICHT!
Aber für den Schokohimmel deshalb unser Tipp: Kurz reingehen,
kaufen, kaufen, kaufen, was das Schokoherz begehrt,
und zu Hause genießen.
Noch besser: zur Einladung bei Freunden mitbringen. (Das Inventar nicht erwähnen und) man wird ewig unvergessen im Herzen der Gastgeber bleiben.
Rori's finest sweets
Pilgrammgasse 11
1050 Wien
01 5485959
oder mittlerweile auch:
Kölnerhofgasse 2 (zum Lugeck)
1010 Wien
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9-19
Sa 9-17
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